Drei Teilnehmer wagten sich am Sonntag auf die Tour, was angesichts des frühen Zeitpunktes Mitte März, der relativ langen Strecke von 54 km und des angekündigten Abenteuercharakters mit Teilstrecken auf Hauptverkehrs-straßen ohne Radweg über meinen Erwartungen lag. Nach Anmeldeschluss hatten noch drei weitere Mitfahrer per E-Mail ihr Interesse bekundet, was leider ins Leere lief, da ich ab Donnerstag wie angekündigt nicht mehr per E-Mail erreichbar war.
Das Wetter verwöhnte uns diesmal. Es war angenehm warm und die Sonne schien fast den ganzen Tag. Erst am späten Nachmittag bewölkte es sich und kam stärkerer Wind auf.
Der Treffpunkt an der Trattoria Toscana in Tempelhof war logistisch perfekt: S-Bahnhof, U-Bahnhof, Bushaltestelle, Autobahn-Ausfahrt und Parkmöglichkeit in unmittelbarer Nachbarschaft. Der Zeitpunkt um 9.45 Uhr erwies sich ebenfalls als angenehm. Durch den geringen Verkehr am Sonntag Morgen kam ich sogar eine Viertelstunde früher als geplant aus Neustrelitz in Berlin-Tempelhof an.
Spontan entschieden wir uns, statt über die Autobahn gemütlich über die Bundesstraße 96 zur Skatestrecke zu fahren und die Tour in Baruth zu beginnen. Nach 50 Minuten Autofahrt kamen wir dort an und parkten gegenüber der Kirche mitten im Stadtzentrum, schnallten die Skates an und rollten los.
In sämtlichen Ortsdurchfahrten einschließlich der Stadt Baruth mussten wir auf die Fahrbahn ausweichen, weil es Radwege nur außerhalb der Ortschaften gibt. Das war aber kein Problem, da es an einem Sonntag im März in der brandenburgischen Pampa selbst auf Hauptverkehrsstraßen kaum motorisierten Verkehr gibt. Viel präsenter sind dort Rinder als traditionelles brandenburgisches Hauptverkehrsmittel.
Durch die Flemmingwiesen ging es zunächst bis nach Holbeck, wo wir auf den Rundkurs 1 der Flaeming-Skate trafen und es uns am Strand des Holbecker Sees gemütlich machten. Ein paar Mal trafen wir Radfahrer und Fußgänger auf der Strecke, ansonsten war es himmlisch ruhig. Man konnte ganz ungestört dahingleiten.
Von Holbeck ging es dann wieder zurück über Baruth und weiter bis in das Museumsdorf Glashütte. Die Ortsdurchfahrt Klasdorf verlangte uns dann fahrerisches Können ab, da man nur zwischen einer mit grobem Granit-pflaster befestigten Straße und einem zerbröselnden Gehweg, der seit der letzten Eiszeit nicht mehr nennenswert instand gesetzt worden ist, wählen konnte. Doch mit einer speziellen Technik ähnlich dem Halbschlittschuhschritt beim Skilanglauf kommt man auch auf erodierten Gehwegen ganz passabel voran.
In Glashütte päppelte uns dann Kellnerin Denise im Gasthof Reuner so rührend mit frisch geräuchertem Fisch, Wildspezialitäten und Sanddorn-Joghurt wieder auf, dass wir ziemlich lange blieben und auf die letzten 4 km bis Friedrichshof ohne große Traurigkeit verzichteten. Dadurch reduzierte sich unser Tagespensum auf 48 km. Das Museumsdorf lohnt übrigens einen Besuch, es ist wirklich ein netter Ort.
Nach dem ausgiebigem Schmaus waren wir dann bei Einbruch der Dunkelheit gegen 18.30 Uhr wieder zurück in Baruth, von wo es mit dem Regionalexpress zurück nach Berlin bzw. mit dem Auto nach Dresden ging.