Am Pfingstmontag habe ich die Gelegenheit genutzt und bin den neuen Rundkurs 7 der Flaemingskate gefahren. Ursprünglich wollte ich diese Tour als gemeinsamen Ausflug anbieten, aber nachdem es am 1. Mai trotz bestem Wetter keine Mitfahrinteressenten gab und mir auch im Nachhinein niemand ein Interesse signalisiert hat, bin ich allein auf die Strecke gegangen. Hier mein Bericht:
Mein Startpunkt war in Wahlsdorf an der Feuerwehr, und ich bin im Uhrzeigersinn gefahren. Das erste Stück bis Dahme ist landschaftlich sehr eintönig. Außerdem ist die Strecke technisch bei weitem nicht so ausgereift wie die anderen Rundkurse im Fläming. Der Asphalt ist überwiegend nur 2 m breit, bei Gegenverkehr muss man sich jedesmal "schlank" machen und seinen Skaterhythmus unterbrechen. An einigen entscheidenden Punkten fehlen Schilder, so dass man rätseln muss, wo es weitergeht. Die Ausschilderung ist uneinheitlich, die neu gebauten Abschnitte sind als RK 7, die älteren zum Teil noch als S 7 oder S 6 bezeichnet (ehemalige Zubringerstrecken). Die mitunterauf der Fahrbahn angebrachten Richtungspfeile sind deutlich zu klein geraten. Man sieht sie nicht rechtzeitig, wenn man mit Tempo angerauscht kommt. Im Wald zwischen Buckow und Prensdorf wird die Skatespur von ca. 1 m hohen Holzpfählen gesäumt. Irgendwann wird wohl der erste Skater von der schmalen Asphaltspur abkommen und sich an so einem Pfahl verletzen. Keine Ahnung, wer auf die Idee gekommen ist, ein derartiges Sicherheitsrisiko auf einer neuen Skatestrecke einzubauen.
Auch die Gefahrenhinweisschilder sind nicht immer einleuchtend. Manchmal geht es ein Stück auf schnurgerader Strecke bergab und wieder bergauf. Man braucht dort einfach nur geradeaus rollen ohne zu bremsen und kann die gesamte Strecke einsehen. Dort stehen riesige Schilder, dass es bergab geht, obwohl es jeder problemlos sehen kann. Dort, wo Schilder dringend gebraucht würden, stehen z. T. aber keine, z. B. wenn es um eine uneinsehbare Kurve geht, hinter der ein Gefälle kommt und wenige Meter dahinter eine Straße. Da hatte ich ganz schön zu tun, vor der Straße noch zum Stehen zu kommen. In Ihlow gibt es dann eine wirklich krasse Gefahrenstelle: Eine uneinsehbare 90-Grad-Kurve mit starkem Gefälle, dort bin ich runtergefahren und nur um Haaresbreite einem Sturz entgangen, und die entgegenkommenden Skater, die meine akrobatische Einlage sahen, haben berichtet, dass sie an dieser Stelle gestürzt waren. Beim nächsten Mal würde ich dort einfach über die Wiese laufen.
Nun aber das Positive: Toll ist, dass die neue Strecke mit Durchwurzelungs-schutz gebaut wurde, so dass der Asphalt auch im Wald hoffentlich nicht wellig wird. Ein absolutes Highlight ist die Ortsdurchfahrt Dahme. Es geht immer an der Stadtmauer entlang, durch Türme und Tore und über die Hauptgeschäftsstraße. Dort zwar über Kleinpflaster, aber das hat noch keine andere Stadt im Fläming geschafft, einen Skatekurs direkt in das Stadtzentrum zu integrieren. Da kann sich Jüterbog eine Scheibe abschneiden! Wunderbar auch die alte Bockwindmühle bei Niendorf, der fehlen zwar die Flügel, aber die riesigen Eisenräder des Mühlengetriebes ragen durch das zerstörte Dach, das sieht richtig stark aus.
Insgesamt also ein gemischter Eindruck von der 39 km langen Strecke. Sicherheits- und Komfortmängeln sowie einer teils eintönigen Landschaft stehen absolute Highlights gegenüber, die man an keiner anderen Skatestrecke im Fläming findet. Probiert es am besten selbst einmal aus!